

Für eine globale (Agrar)Revolution
Es werden die Milliarden Landbewohner*innen unserer Erde sein, welche die Hauptstädte der postkolonialen Welt in der Zukunft wieder »entsakralisieren«, ihnen ihre dort mit dem Imperialismus verwobenen neokolonialen Machtstrukturen nehmen und so den Beginn eines dekolonisierten Zeitalters einleiten.
Für ein Klima der Zukunft im Angesicht der Katastrophe
Zweifelsohne muss sich jedes Projekt, was sich irgendwie mit dem gewaltigen Thema Landwirtschaft beschäftigt, an jedem Ort auf diesem Planeten der unbestreitbaren Tatsache des Klimawandels (sowie der Umweltzerstörung) und der damit verbundenen Katastrophenperspektive auf einer sich schnell aufheizenden Erde stellen.
Doch nicht jeder Ort hat die gleiche Verantwortung für die Fehler der Vergangenheit und die damit verbundenen heutigen Zerstörungen zu übernehmen!
Ein Blick nach Tendouck im Senegal genügt. Einerseits sind ökologische Desaster auch diesem Dorf sehr nah. Die maßlose Abholzung der Wälder, pestizidverseuchte Böden, eine allgegenwärtige unkontrollierte Abfallwirtschaft und besonders die Überfischung einer der reichsten Fischgründe der Welt im Atlantik vor dem Senegal, (verursacht allerdings ausschließlich durch Fangflotten der mächtigen imperialistischen Staaten) zerstören beispielhaft und andauernd auch die Umwelt in der gesamten Region Basse Casamance.
Andererseits im globalen Kontext haben sowohl Tendouck, die Basse Casamance, der Senegal und der gesamte Kontinent einen kleinen Anteil an den großen industriellen und kapitalistischen Experimenten des 20. Jahrhunderts und somit auch eine schwer messbare Eigenverantwortung für den Klimawandel.
Dennoch leiden die Bewohner*innen Afrikas besonders massiv an den Folgen der klimatischen Veränderungen.
Während der »Globale Norden« in der Rede vom »menschengemachten Klimawandel« Verursacher*innen und Opfer gleichermaßen in die Verantwortung nimmt, offenbart er so eine von Überheblichkeit getragene Unfähigkeit zur Reflexion und seine noch immer tief sitzenden, alten (rassistischen) Denkmuster.
Dabei ist das okzidentale Modell für die Entwicklung der Welt möglicherweise komplett gescheitert und die »entwickelte Welt« muss an anderen Orten nach alternativen Lösungen für ihr eigenes Desaster suchen. In der westlichen Definition von einer »Unterentwicklung« Afrikas verbirgt sich daher eine großartige Chance für Formen von neuen Ökonomien und Wirtschaftsformen, welche ein großartiges Potenzial für eine andere globale Zukunft haben werden.
Jetzt ist die beste Zeit, über »befreite afrikanische Wege« zu gehen!
Für eine afrikanische (Land)Wirtschaft von unten versus »Bad Governance«
Die Bäuer*innen Tendoucks müssen sich in diesen Zeiten noch gegen viele ihre Selbstermächtigung lähmende und »menschengemachte regionale und globale Strukturen« behaupten. Den alltäglichen Widerstand, welchen sie permanent mit ihrer Arbeit praktizieren, richtet sich sowohl gegen die aus der Kolonialzeit geerbten administrativen und institutionellen senegalesischen Strukturen (die leider nur selten ihr mögliches Potenzial fördern) und darüber hinaus gegen einen globalen Weltmarkt, der afrikanische Interessen nahezu komplett missachtet.
Das Kombionat banana boX unterstützt aus seiner »Grassroots-Perspektive« den »bäuerlichen Widerstand« in Tendouck und hat im Vertrauen auf die lang bestehenden Strukturen der Association Honnoro aus Spendenmitteln die Finanzierung eines neuen Schul- und Trainingsgartens für das »Technische Berufsbildungszentrum « in Tendouck, den »Garten Fujoogindam« übernommen.
Der neue Trainingsgartengarten: »Fujoogindam«* in Tendouck – eine Bestandsaufnahme
*Fujoogindam, übersetzt aus dem Diola: Palaverbaum, ein lebendiger Ort der Begegnung, des Austauschs, des Teilens.
Der Gartenausbau auf dem ca. 1500 qm großen Grundstück begann im Januar 2022 mit dem 9 m tiefen Brunnen, einer vollständigen Umzäunung, der Installation von Wasserspeicherbecken und dem Aufbau eines kleinen Hühnerstalls und soll zum Ende der Regenzeit des Jahres vollständig abgeschlossen sein.
Im angrenzenden Bildungszentrum werden derzeit neben Landwirtschaft und Nutztierhaltung auch Gastronomie und Handarbeit unterrichtet.
Der »Garten Fujoogindam« wird die theoretischen Lerninhalte aus den Ausbildungskursen für alle Schüler*innen aber auch für interessierte Bewohner*innen aus der Region um Tendouck praktisch erfahrbar machen. Denn hinter den offenen Zäunen des kleinen Trainingsgartens sollen neben praktischen Übungseinheiten des bereits etablierten ökologischen landwirtschaftlichen Kurses auch ständig neue alternative Ideen ausprobiert werden.
Der Tendoucker »Garten Fujoogindam« wird mehr und mehr ein regionales Versuchslabor werden, in dem nachhaltigen Experimente mit einem »ökologischem Revolutionspotenzial« durchgeführt werden.
Die ideologischen Wurzeln des »Gartens Fujoogindam« bestehen aus einer Vielfalt von progressiven Ideen und einem fest im Dorf verankerten demokratischen Verständnis. Einerseits zeigt dies die Vielfalt der Tendoucker Gemeinschaft auf und andererseits wird es das Ziel: die Gründung einer neuen landwirtschaftlichen Kooperative positiv beeinflussen.
Für unsere ökologische Vision in Aktion – der »Garten Fujoogindam« muss leben
Vergessene westafrikanische Anbaukulturen, alte und neue Kultur- und Heilpflanzen, biologische Pflanzenschutz- und Stärkungsmittel durch eine natürliche Düngung, die ständige Rotation von Pflanzenfamilien, alte samenfeste Sorten und der ständige Nachbau von Saatgut, die Schaffung von Pufferzonen mit Habitaten für Nützlinge und ein permanenter Bodenschutz durch eine aufbauende Landwirtschaft sowie CO2-Reduzierung durch Aufforstung werden einige der Leitlinien dieses Gartenprojektes sein und sollen die bäuerliche Praxis in Tendouck nachhaltig beeinflussen.
Das Kombionat banana boX und die Association Honnoro wollen eine zur Region passende, zukunftsfähige Landwirtschaft etablieren, die sich mit der lokalen Natur versöhnen kann und dadurch die Perspektiven für eine Rückkehr zur Ernährungssouveränität der vorkolonialen Zeit eröffnet.
Wir müssen das komplexe Thema Landwirtschaft nicht primär neu denken, sondern dekolonialisieren!
Bilder vom »Garten Fujoogindam«
Für die praktische Realisierung der ökologischen Vision möchten wir uns mit bestehenden Netzwerken aus Westafrika verbinden.
Im April 2022 haben wir eine Kooperation mit dem im Senegal gut etabliert und vernetzten Sarsarale e. V. aus Berlin vereinbart.
Wir arbeiten derzeit an der Umsetzung eines gemeinsamen Workshops zu den Themen Heilpflanzen, Waldgärten und Permakultur.
Der Link zum Sarsarale e.V. : http://www.sarsarale.org
Des Weiteren benötigen wir, um uns diesen großen Zielen anzunähern finanzielle Unterstützung. Wir würden uns freuen, wenn du den Tendoucker Garten »Fujoogindam« mit einer Spende unterstützt.
Bankverbindung
das Kombionat banana boX e.V.
DE 51 2585 0110 0230 4408 85
BIC: NOLADE21UEL
Sparkasse Uelzen Lüchow- Dannenberg
Verwendungszweck: »Tendouck Garten« plus dein Name und Adresse
Spenden sind steuerlich absetzbar. Ab einem Jahresspendenbeitrag von mindestens 20 Euro erhältst du eine Jahresspendenquittung im Februar des nächsten Jahres. Dafür benötigen wir allerdings deine vollständige Adresse.
Bitte gib diese bei der Überweisung deiner Spende im Verwendungszweck mit an.
Danke für dein Interesse und deine Hilfe!