
Die »(Post)Kolonie« Republik Senegal – eine unvollständige eurozentrische Länderkunde
Lage: In Westafrika, Senegal grenzt im Norden an Mauretanien, im Westen an den Atlantik, im Süden an Guinea-Bissau und Guinea, im Osten an Mali und umschließt Gambia komplett.
Fläche: 196.722 km²
Das Land: Flach mit Plateaus, die selten höher als 130 m über dem Meeresspiegel liegen. Nur an der Grenze zu Guinea gibt es höhere Berge mit maximal 581 m. Vier große Flussläufe durchziehen das in 3 Vegetationszonen aufgeteilte Land.
Im Norden die Halbwüsten und Steppen des Sahel mit dem Senegalfluss an der Grenze zu Mauretanien, weiter südlich die Sudanzone mit dem Saloumfluss und seinem leider auch schon stark von der Versalzung betroffenen Saloumdelta.
Südlich vom Gambiafluss in der Casamance beginnt die von Mangroven- und anderen Bäumen gekennzeichnete Grüne Waldzone.
Die Republik Senegal ist in 14 Verwaltungsregionen unterteilt.
Klima: Übergang von der Sahel- zur subtropischen Zone mit einer Regenzeit von Mai bis November
Einwohner*innen: ca. 15.85 Millionen
Hauptstadt: Dakar
Bedeutende weitere Städte: Ziguinchor, Touba, Tambacounda,
Saint- Louis
Sprachen: Wolof, Pulaar, Serer, Soninke, Mandinka, Diola, Französisch u.v.a.m.
Relligion: Islam, Christentum u.v.a.m.
Dakar
Die senegalesische Provinz Basse Casamance
Lage: Im westlichsten Teil der in drei Regionen unterteilten südwestsenegalesischen Casmance, liegt die Region Ziguinchor, welche traditionell als Basse Casamance bezeichnet wird und die im Norden an Gambia, im Westen an den Atlantik und im Süden an Guinea-Bissau grenzt.
Fläche: 7400 km²
Einwohner*innen: ca. 550.000
Provinzhauptstadt: Ziguinchor
Bedeutende weitere Städte: Bignona, Cap Skirring
Basse Casamance
Der Casamance- Konflikt, antikolonialer Widerstand wurde Krieg
(Ein komprimierter Rückblick)
In den 1980er Jahren entwickelte sich in der Casamance, aus einer politischen Aufstandsbewegung heraus ein teilweise über die Grenze bis nach Guinea-Bissau geführter militärischer Konflikt, dem Tausende Menschen zum Opfer fielen und Hunderttausende Menschen zu Flüchtlingen machte.
Die Ursachen dieser bis heute noch nicht gelösten Krise sind sehr komplex und reichen weit in die Kolonialzeiten des Senegal zurück. Seit Beginn der 2000er-Jahre ist aus der offenen militärischen Auseinandersetzung zwischen Rebellen und Staat wieder ein schwelender politischer Konflikt geworden, der an Vehemenz verloren hat, aber aufgrund noch immer ungelöster Probleme nicht als beendet bezeichnet werden darf.
Mittendrin: Tendouck, ein Dorf
Lage: Tendouck grenzt im Westen an Mangrovensümpfe und Mangrovenwälder, im Osten an den (noch immer großen) »Tendoucker Wald« und im Norden und Süden an riesige, in der Regenzeit überflutete und für Reisanbau genutzte Flächen.
Die Provinzhauptstadt Ziguinchor ist dank einer seit 2018 asphaltierten Straße in der Trockenzeit in 90 Minuten mit einem motorisierten Fahrzeug erreichbar.
Einwohner*innen: ca. 4000
Tendoucks natürliche Ressourcen sind: Reis, Mais, Hirse, Süßkartoffeln, Bohnen, Mangos, Orangen, Zitronen, Bananen, Hibiskus (…), Mangroven, Bäume, Büsche, Palmen, Wälder, Bienen, Fische, Krokodile, Schlangen, Vögel, Affen, Ziegen, Schafe, Kühe, Hühner, Esel und hat noch immer einen großen Reichtum an einer konservierten Unberührtheit!